Anpacken statt zusehen – Gasthaus statt Bank Dortmunder Jugendrotkreuz unterstützt Wohnungslose der Stadt
„Die erste Spendenaktion dieses Jahr war ein voller Erfolg, aber wir können noch mehr leisten!“ Dieser Gedanke trieb Jugendrotkreuz-Kreisleiter Jörg Aderholz und sein Team an, erneut eine Spendensammlung für die Wohnungslosen-Initiative „Gast-Haus statt Bank“ ins Leben zu rufen. Doch wie geht „noch mehr leisten“ in der Praxis?
In der Vergangenheit standen Jugendliche Rotkreuz`ler*innen schon öfter im Vorraum des REWE-Marktes „Freidank“ in der Dortmunder Funkturm Siedlung. Sie sprachen Kundinnen und Kunden gezielt an, ihren Wocheneinkauf um lediglich ein Teil zu erweitern. Dieses eine Teil sollten sie dann beim Verlassen des Marktes dem Jugendrotkreuz übergeben.
Diese Aufforderung erhielten Dortmunder*innen auch am vergangenen Samstag, als unter der Leitung von Julina Janik erneut vier volle Einkaufswagen gefüllt werden konnten. „Vier Einkaufswagen sind ein riesiger Erfolg! Wir wollten uns aber dennoch vergrößern, um der großartigen Initiative noch effektiver zu helfen.“, erklärt Aderholz. „Da wir an vielen Dortmunder Schulen einen Schulsanitätsdienst betreuen, besitzen wir glücklicherweise eine große Reichweite.“ Und genau diese Reichweite haben die Schüler*innen zum Leben erweckt: Sie sprachen mit ihren Familien, kauften Spenden und sammelten diese dann einige Wochen in ihrer Schule. Das Jugendrotkreuz kam dann zu Besuch und sammelte die wertvollen Kartons ein.
Jörg Aderholz ist begeistert: „Wir konnten einen wichtigen Beitrag für die Wohnungslosen-Hilfe unserer Stadt leisten und unseren jungen Helfer*innen gleichzeitig vermitteln, wie wichtig soziales Engagement ist.“ Ob er nun zufrieden sei? Ein schnelles, aber bestimmtes „Nein!“ – Er und sein Team werden schon bald die nächste Aktion ins Leben rufen, um Menschen in Not zu unterstützen. Bis dahin läuft im Jugendrotkreuz eine weitere Hilfsaktion: „Im Kontakt mit den Schulen ist uns mitgeteilt worden, wie viel Hilfsbedarf hinter den Schulmauern besteht.“, erklärt Aderholz. Viele Schüler*innen seien nicht adäquat für den Winter gekleidet oder tragen längst abgeschriebene, kaputte Jacken und Hosen. Dieser Hilferuf werde nicht ignoriert und bereits seit Anfang Dezember in Zusammenarbeit mit der DRK-Kleiderkammer durch einen Kleiderspendenaufruf beantwortet.
Im Jugendrotkreuz-Büro in der Beurhausstraße hofft man so, auch hier einen Beitrag leisten zu können. Die Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband sei wichtig für die Arbeit des Jugendrotkreuzes. Ob nun mit der Kleiderkammer, durch materielle Unterstützung oder mit Personal – Jugendrotkreuz und DRK Erwachsenenverband arbeiten stets effektiv Hand in Hand.
Über die kostenfrei Hotline 0172 / 289 1820 oder per E-Mail (jrk@drkdortmund.de) freuen sich die Jugendlichen über Unterstützungsangebote. „Viele denken, Sie könnten kein Ehrenamt bekleiden, weil sie zu wenig Zeit oder nicht ausreichend Fähigkeiten hätten“, vermutet JRK-Leiter Jörg Aderholz. Dies sei jedoch absolut falsch. Jeder könne helfen und auch eine Unterstützung einmal pro Jahr werde im Ehrenamt wertgeschätzt.